Matthäus 22, Vers 7
Der König aber wurde zornig und sandte seine Truppen aus, brachte jene Mörder um und steckte ihre Stadt in Brand. Mt 22,7
Wie sollte der König auf eine solche Kampfansage, auf eine solch offene Rebellion reagieren? Mit aller Schärfe! Wir neigen oft dazu, die Gnade Gottes zu überstrapazieren. Man muss für alles Verständnis und Nachsicht haben – und Gott soll das gefälligst auch so halten. Doch der HERR ist heilig und gerecht. Ja, Er ist langmütig und gnädig, aber Er hält keineswegs für schuldlos den Schuldigen. Sünde, Rebellion fordert Ihn heraus und zwar auf eine Weise, wie ein Sprung von einem Turm ohne Seil und Fallschirm die Schwerkraft herausfordert. Gott kann gar nicht Sünde übersehen! Die grosse Lüge im lasch gewordenen Christentum lautet, dass am Ende schon alles gut kommen werde, dass Gott ein Auge oder gar beide zudrücken werde und dass man leben könne, wie man wolle. Alles gut! Aber das entspringt nur unserem Wunschdenken. Die Wahrheit ist, dass jede noch so kleine Sünde gerichtet, verurteilt und gesühnt werden wird. Die Wahrheit ist, dass wir einmal vor Gott stehen und auf tausend nicht eins werden antworten können. Die Wahrheit ist, dass der Herr Jesus, den wir uns so oft als einen sandalentragenden Gutmenschen vorstellen, Menschen ohne Pardon in die ewige Verdammnis senden wird.
Die Juden meinten, sie könnten mit dem Herrn Jesus Christus tun, was sie wollten. Aber sie irrten sich sehr! Im Gleichnis sandte der König seine Truppen aus, brachte jene Mörder um und steckte ihre Stadt in Brand. Aus der Geschichte wissen wir, dass die Römer Jerusalem kurze Zeit nach der Kreuzigung des Herrn Jesus Christus belagerten, eroberten und in Brand steckten. Weit über eine Million Juden wurden getötet! Der Tempel wurde komplett zerstört, die Stadt ein Raub der Flammen. Die Juden waren gewarnt, aber sie wollten nicht hören. Also mussten sie die Suppe, die sie sich selbst eingebrockt hatten, bis zum letzten Bissen auslöffeln.
Wie sieht es bei uns aus? Denken wir, wir könnten mit Gott Spielchen spielen? Denken wir, dass man das alles nicht so ernst und genau nehmen müsse? Denken wir, dass am Ende schon irgendwie alles gut kommen werde? Das Handeln Gottes in der Geschichte der Menschheit lehrt uns, dass dies ein Trugschluss ist.